Oft genug landen wir bei Gesprächen mit Bekannten bei unseren Hobbies, und in unserem Fall bei EveOnline. Wenn du dann versuchst zu erklären, was du machst kommt nicht selten „Jaja ist gut, das ist mir zu hoch“ oder „boah das hört sich ja nach Arbeit an“. Und was soll man da sagen? „Ja, Stimmt“, doch es gibt einen wichtigen Unterschied und dieser besteht in unserer Motivation. Also für Leute, die das nächste mal im Oberklugscheißmodus ihren Freunden erklären wollen warum man sowas macht, hier ein psychologischer Erklärungsansatz:
Die Selbstbestimmungstheorie (engl.: Self-Determination Theory; kurz SDT) wurde von E. Deci und R. Ryan in den 1980er entwickelt. Sie bildete sich aus der Forschung um intrinsische Motivationsprozesse. Intrinsische Motivation, was motiviert uns aus uns selbst heraus, im Gegensatz zu extrinsischer Motivation, also von außen (Klassisches Beispiel: Lohn).
Und was sagen die beiden nun?
Die Erfahrung und Befriedigung unsere psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit
fördern Motivation, Volition (Willensbildung) und Engagement und diese resultieren
in erhöhter Leistung, Durchhaltevermögen und Kreativität.
Ähhhh was? Ja sorry, ich habe mir das nicht ausgedacht aber mal in EveOnline gemünzt:
In Eve erfahre ich…
Autonomie: Sandkasten, mehr Autonomie geht ja schon fast nicht mehr.
Kompetenz: Ok, auch wenn es schon einfacher wurde, einarbeiten muss man sich noch. Das ist eine Hürde was die Motivation angeht. Hat man diese aber erstmal überwunden winken die „exklusiv- Kompetenz der Geduldigen“ und die stetige Gewissheit das „your skill is completed“ dein Kompetenzniveau steigert. Zudem kommen die Kompetenzerweiterung durch die Erforschung der BPOs uvm.
Soziale Eingebundenheit: Nein das muss nicht per se ein „Freund“ sein. Du hast ständig, selbst wenn du nur am Markt rumeierst, Kontakt mit den anderen, denn irgendjemand kauft deine Ware.
diese fördert wieder meine…
Motivation: Geld verdienen, bessere Skills etc. pp.
Volition: „ICH WILL DEN MARKT BEHERRSCHEN“ „Ich will T2 xyz herstellen und verkaufen“ „ich will den Markt verstehen“ hier dürft ihr unendlich weiterspinnen. 😉
Engagement: Das dürfte ja eindeutig sein, schiebst du kein Skill in den Trainings Queue, gehst du nicht minern, oder baust du nichts wird auch nichts besser werden, daher engagierst du dich zu tun was getan werden muss.
das resultiert dann in…
erhöhte Leistung: Du produzierst wie Bekloppter alles was ISK bringt. Du vergeudest keinen Tag ohne Training. Und allgemein gilt, umso schneller du dich an die Gegebenheiten anpasst umso mehr kannst du in der Situation leisten.
Durchhaltevermögen: Der Weg ist lang, aber du möchtest es so sehr und die einzige Hürde ist die Zeit (vielleicht noch Geld) dass du dennoch dran bleibst.
Kreativität: Zugegeben das kann manschen etwas fehl am Platz vorkommen, aber überlegt mal wer hat nur einen Char oder nur ein Account? Wer hat nicht schon mal vor einem Problem gestanden und nicht sofort eine Lösung gefunden? Aber eine Lösung findet man immer, egal wie!
So und das ist nun die SDT, die natürlich nicht für Computerspiele entwickelt wurde. Wenn ihr euch mal euren Job oder Alltag anschaut könnt ihr bestimmt einige der Punkte individuell für eure Situationen genauso beschreiben. Aber mal ehrlich, egal wie toll dein Job ist, er ist nie so gradlinig wie deine Computerspiel-Karriere. Deshalb sind wir verleitet auch gerne in Computerspielen Tätigkeiten zu übernehmen die einer echten Arbeit sehr ähnlich kommen. Und wenn ich jetzt Farmsimulator erwähne wird wahrscheinlich auch klarer warum dieser so beliebt ist.
Nun habe ich euch hoffentlich nicht zu sehr verwirrt und ihr könnt euren Freunden das nächste mal sagen „Ja natürlich ist das wie Arbeit nur werden meine psychologischen Grundbedürfnisse viel besser befriedigt. Das haben Spielentwickler einfach besser drauf als mein Chef“ – aber ob euch dann eure Freunde weniger entsetzt angucken verspreche ich euch nicht 😀
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungstheorie
selfdeterminationtheory.org